Kirwazeitung - Archiv 2005 - Novemberausgabe
Jahresausflug Bamberg
„Bamberg ist eine Reise wert…“ Diesen Satz werden die 56 Teilnehmer unserer Eintagesfahrt sicherlich bestätigen können. Unser Ausflug, den wir nach einem Jahr Pause wieder aufleben ließen, war eine rundum gelungene Veranstaltung. Die Idee, unseren Vereinsausflug wieder einzuführen, kam von unserem Kassier Johann Jobst, der auch die Leitung und die Organisation übernahm. Ein Hauptgrund für das Gelingen war das herrliche Wetter. Noch einen Tag zuvor hatte man gedacht, die Welt gehe unter. Wir trafen uns am 17.September 2005 um 7.00 Uhr in der Brauereiwirtschaft. Es war ausgemacht, unsere Fahrt mit einem Weißwurstfrühstück zu beginnen. Um 8.00 Uhr ging es dann los. Der Bus war voll besetzt (Johann Jobst hatte zwei mal nachtelefonieren müssen, um einen größeren Bus zu organisieren). Um halb elf hatten wir das Ziel erreicht, und teilten uns in zwei Gruppen auf. Jede Gruppe wurde einem Stadtführer zugeteilt. Beide zeigten uns dann professionell das Weltkulturerbe, die wunderschöne Stadt Bamberg. Um 12.00 Uhr wurde dann im „Ambräusianum“, einer neu renovierten Gasthausbrauerei gespeist.
Am Nachmittag wurden wir erneut geteilt. Die Einen, etwa 15 Personen unternahmen eine herrliche Schifffahrt. Vorbei an „Klein Venedig“, durch eine Schleuse hindurch in Richtung Regnitzkanal und wieder zurück, sonnte man sich an Deck und ließ die wunderschöne Landschaft im herrlichsten Altweibersommer an sich vorbeigleiten. Wir, die andere Gruppe, unternahm – wie sollte es auch anders sein – die sogenannte „Bierschmeckerführung“ durch Bamberg. Wie wir schon in der letzten Ausgabe berichteten, hat Bamberg eine sehr lange Brautradition. In der Führung bekam man schon einen Eindruck darüber, dass die Bamberger gerade diese 900jährige Tradition sehr hochhalten und schätzen. Wir stellten sehr schnell fest, dass bei vielen, noch bestehenden Brauereien und 49 verschiedenen Sorten Bier eine Tagesfahrt fast zu kurz sein dürfte. Um 18.00 Uhr fuhren wir wieder heim, und betraten gegen 19.30 Uhr die Brauereiwirtschaft in Fronbeg. Die Bambergfahrt war wunderschön. Der vollbesetzte Bus, das herrliche Wetter, die gesunde Mischung von Alt und Jung, es wurde im Bus geschnapselt und viel gelacht. Auch der Termin kurz vor der Kirwa ließ uns alle zum Entschluss kommen, einen Vereinsausflug im kommenden Jahr zu wiederholen.
Fronberger Kirwa
Gäbe es den Begriff „Goldener Oktober“ noch nicht, wäre er in diesem Jahr erfunden worden. Der ganze Monat war regenlos und sehr sonnig, oft über 20 Grad warm. Somit war die heurige Kirwa, wie jedes Jahr, die Schönste seit langem. Der Startschuss, abgesehen von der Burschenwahl und den vielen sehr gut besuchten Tanzproben im August und September war das „Reiserschneiden“ am 9.Oktober 2005. Um 8.00 Uhr trafen wir uns zum „Weißwurstessen“ in der Brauereiwirtschaft. Anschließend fuhren die zahlreichen Burschen und Männer (einige Helfer waren auch dabei) in den Steinberger Forst. Unser Gruber Edi stand dann auf dem Wifling Sepp seinem Anhänger und verdichtete das Reisig, das alles schön Platz hat. Ja, er verdichtete es so, dass der Kubikdezimeter Reiser wahrscheinlich 26 Kilo wog, denn als wir zu Hause das Fichtenzeug in die Tenne beförderten, wurde es immer mehr und mehr. Man hörte sogar manche sagen: „Wenn man es einfrieren könnte, bräuchten wir nächstes Jahr gar nicht hinausfahren“. So konnten wir an den kommenden 3 Kranzbindertagen aus dem Vollen schöpfen. Der Nachmittag des „Reiserschneidens“ war wieder ein sehr schöner. Viel selbstgemachte „Muse“ sorgte für eine wunderbare Stimmung. Es ist eigentlich schade, dass so ein Wirtshausflair, bei dem die Alten und Jungen an einem Tisch sitzen und singen in Fronberg immer seltener wird. Gesungen und getanzt wurde natürlich auch beim „Kranzbinden“ nach vollendeter Arbeit. Sowieso mit unserem Günter Schmid, der jedoch am Dienstag verhindert war. So mussten wir selbst Hand anlegen.
Wichtig zu erwähnen ist, dass unsere beiden Kirwamoidln Kathrin Scharl und Stephanie Ernst die Liesl am Freitagabend wieder besonders schön schmückten. So konnte die drei Hauptkampftage kommen. Der Samstag begann wie jedes Jahr um 8.00 Uhr morgens. Die etwa 30 Männer fuhren zum ehemaligen Forsthaus nach Steinberg. Zwei Wochen vorher hatten wir etwa 200 Meter entfernt vom Forsthaus den geeigneten Baum ausgesucht. Dieser wurde von Josef Wifling aus Lindenlohe gefällt und gemeinsam auf Hans Fischers „Langholztransporter“ verladen und natürlich nach Fronberg, der Hochburg der bayrischen Kirchweihen, gebracht. Dort in der Kellerwirtschaft warteten schon die ersten beiden Kirwaburschen Christian Luber und Martin Maget und natürlich die „Fronberger Kirwamusikanten“.
Die Kirwa 2005 konnte beginnen. Nach dem Verteilen der Fahnen an die vielen Kinder zog unser „Festzug“ mit vielen kleinen Schnapspausen durch Fronberg zum neurenovierten Schloss und zurück ins Dorf zum „Baumaufstellen“. Das Aufstellen des Baumes übernahm heuer Heinrich Zweck mit seinen beiden Söhnen Michael und Alexander. Am Abend schrie unser ehemaliger 2.Vorstand und Wahlfinne vom Baum herunter und ließ einige Persönlichkeiten hochleben. Dann tanzten unsere Burschen und Moidln um den Baum, und eröffneten anschließend den Tanzabend im Saal der Brauereiwirtschaft. Unser Vorstand Hubertus von Breidbach ehrte am Abend unseren ehemaligen Kassier Hermann Götz und überreichte ihm ein kleines Geschenk. In der Nacht wurde unsere Brigitte Tauscher zum Geburtstag gratuliert. Es war ein schöner und lustiger Kirwasamstag. Der Sonntag begann natürlich mit dem Festgottesdienst in der St. Andreas Kirche in Fronberg. Schon von weitem sichtbar lädt die Kirchweihfahne (der Zachäus) am Kirchturm ein, in Fronberg Kirchweih zu feiern. Am Nachmittag holten die Kirwapaare mit den Musikanten Kathrin Scharl aus Lindenlohe ab, und zogen dann kurz vor 15.00 Uhr feierlich am Dorfplatz ein. Danach wurde wieder, und das in einer großen Menge von Zuschauern aus Nach und Fern um den Baum getanzt. Ausklingen ließ man den Nachmittag dann in der Tenne der Brauereiwirtschaft, in der man sich eine oder andere Maß Bier kaufen konnte.
Im Vorfeld, in unserer Webung kündeten wir für den Tanz am Sonntagabend einen Überraschungsgast an, um diese Veranstaltung attraktiver zu machen. Ob es nun Zufall war oder ob es doch an unserem „Überraschungsgast“ lag, kann man nicht sagen. Doch der Tanzabend am Sonntag war von der Besucherzahl und der Stimmung absolut schön. Als die Musikanten ihre wohlverdiente Pause machten. Betrat eine Putzfrau den Saal und begann den Boden zu reinigen. Ich wollte dies zwar noch verhindern, doch sie sagte, dass am Montagmorgen keine Frau eingelassen werden würde, so müsste sie das eben jetzt und hier tun… Und so begann eine fast einstündige Vorstellung, die uns allen absolut Spass bereitete. Frau Gerlinde Keller aus Amberg verstand es meisterhaft die Zuhörer mit ihren lustigen und deftigen Witzen zu begeistern, wodurch die Pause kurzweilig wurde. Der minutenlange Applaus wurde ihr absolut gerecht. Nach der Pause war die Stimmung im Nu auf dem Höhepunkt. Es war ein großartiger Kirwasonntag. Als ich mit Frau Keller verhandelte und ihr so von unserer Kirwa erzählte, war sie am meisten beeindruckt vom Kirwamontag. Dass da nur Männer Einlaß finden, 300? Und das an einem gewöhnlichen Wochentag? Dies wurde jedoch übertroffen. Unser Kirwamontagshauptkassier Wolfgang Obst zählte über 320 Männer, die es heuer nach Fronberg zog. Und es war nicht umsonst. Der Kirwamontag war von der Stimmung her phänomenal. Um 9.00 Uhr war der Saal voll. Die vier Stunden, die dieses großartige Ereignis dauert, ist wahrscheinlich einzigartig weit und breit. Es ist schon beeindruckend, wenn 300 Mann Hugo, Hugo rufen um das Kirwalied den Quengerer anzustimmen. Ob Kommunalpolitiker, Braudirektor oder Handwerker, ein jeder wird nach unserem Frühschoppen das Gefühl haben etwas Besonderes erlebt zu haben. Um 13.00 Uhr tanzten dann die Männer mit ihren Moidln um den Baum. Da das Wirtshaus für alle „Weiber“ geschlossen ist, muss dann der lustige Umzug durchs Fenster wieder ins Wirtshaus hinein. Für die vielen Besucher und Kinder, die diesem Ereignis beiwohnen ist dies immer wieder ein lustiger Anblick, bis auch der Letzte tropfnass im Fenster der Brauereiwirtschaft verschwindet.
Am Nachmittag gings heuer im ASV-Sportheim weiter. Unsere beiden Burschen ließen sich noch in der Siedlungsgaststätte Müllner sehen und ließen dort die Wirtsleute hochleben. Die ehemalige Turnhalle des ASV Fronberg war gerammelt voll. Die Stimmung war sehr gut. Auch das sonnige Wetter ließ den Saal erstrahlen. Die Bewirtung war ebenfalls hervorragend. Der Abschluss es Montags war in der Kellerwirtschaft. Die Kirwamusikanten spielten hier noch bis um 19.00 Uhr. Dann wurde die Anlage aufgedreht und die Musik aus Pop und Rock kam aus den Lautsprechern. Inzwischen wie auch schon beim ASV hat sich die weibliche Welt dazugestellt und es wurde noch lange getanzt und gefeiert. ES LEBE DIE FRONBERGER KIRWA…….. Als Anmerkung wäre noch zu melden, dann es an der diesjährigen Kirwa Anzeichen von Doping gab….Es wurde ein Arzt gesichtet, der dem älteren Musikanten Franz Xaver Hintermoser (Der Name wurde von der Redaktion geändert) zwischen parkenden Autos immer wieder mal eine Spritze verpasste???? Tja, es werden keine Kosten und Mühen gescheut, um unsere hervorragende Musikantentruppe bei bester Gesundheit zu halten.
Noukirwa
Vierzeah Doch davor, und vierzeah Doch danou, o Kirwa lou niad nou… Denkste….Dieser schon sehr alte Satz stimmte heuer nicht. Einige Mitglieder unserer Kirwamusikanten, baten uns schon im Januar, den Termin um eine Woche nach hinten zu verlegen, da sie aus beruflichen Gründen verhindert waren. Wir stimmten ohne weiteres zu, übersahen jedoch, dass unser Gründungsmitglied Josef Mois gerade an diesem 5.November seinen 60. Geburtstag feierte und zu seinem Fest viele unserer Stammgäste einlud. Selbstverständlich waren wir am Vormittag mit den Kirwaburschen beim gratulieren. Unser Vorsitzender Hubertus von Breidbach begrüßte die etwa 150 Gäste und bedankte sich zuerst bei den beiden Kirwaburschen und –moidln für ihre hervorragende Arbeit und überreichte ihnen Erinnerungskrüge. Anschließend ehrte unser Vorstand 21 Mitglieder, die 1980 (damals hatte unser Verein gerade mal 40 Mitglieder) beitraten und uns 25 Jahre die Treue hielten. Er überreichte ihnen eine Urkunde und die silberne Vereinsnadel. Geehrt wurden: Rainer Tripke, Peter Tauscher sen., Peter Tauscher jun., Hans Weiß, Sonja Tauscher, Christine Ueberschär. Gertraud Meißner, Elisabeth Tauscher, Michael Becker, Alfred Falkinger, Ernst Kuttner, Karl Schanderl, Hans Ueberschär, Johann Hötzl, Martin Gruber, Josef Zweck, Heinrich Zweck, Siegfried Kiener, Josef Segerer, Roland Stehr und Mathias Schloderer. Ebenfalls ein Dankeschön sprach unser Vorstand den ehemaligen Ausschussmitgliedern Elke Gruber, Sigi Meißner und Georg Baringer aus. Danach richtete unser Oberbürgermeister und Hausherr Helmut Hey Grußworte an die Gäste und verlieh völlig überraschend unserem langjährigen Kirwamusikanten Hugo Dobler anlässlich seines 70. Geburtstages die „Konrad Max Kunz Medaille der Stadt Schwandorf. Dieses Geschenk war für den Richtigen, denn der junge Max Kunz, der Vater des „Bayernlieds“ spielte als Junger auf den Kirchweihen rum um Schwandorf. Vielleicht spielte er auch auf der Fronberger Kirwa. Unser Hugo war hocherfreut und widmete ebenfalls unserem ersten Kirwamoidl Kathrin Scharl den „Kathrinboarischen“. Es war eine sehr schöne Nachkirwa. Die Musik verlängerte wegen guter Stimmung bis um 3.00 Uhr morgens. Lobend erwähnen wollen wir noch unsere Wirtfamalie Demischiel. Für sie war es die erste Fronberger Kirwa, doch sie meisterten dieses riesige Fest hervorragend.