Kirwazeitung - Archiv 2007 - Septemberausgabe
Kirwaburschenwahl
Das Ende eines jeden Sommers in unserem kleinen Heimatort Fronberg ist die Kirwaburschenwahl, die schon seit jeher am letzten Wochenende im August stattfindet. In diesem Jahr konnte man dies rein wettermäßig nicht so recht feststellen, waren die letzten Monate sehr kühl und unbeständig. Die Sommerferien 2007 kann man schlichtweg vergessen. Über 50 wahlberechtigte Besucher fanden sich am 31. August in der Brauereiwirtschaft ein, um mit der Wahl „unsere“ fünfte Jahreszeit einzuläuten. Wie so eine Fronberger Kirwaburschenwahl endet, kann man eigentlich nie vorherbestimmen. Am Kirwamontag des Vorjahres, beim Ausklang am Keller hat man mindestens 10 Burschen, die felsenfest behaupten, im nächsten Jahr Kirwabursch zu sein, oder zumindest um den Baum zu tanzen. Im März dann macht sich Pessimismus breit. „Heier schauts ganz schlecht aus…oh mei…ja, heier bring ma ja niad a mal de Tanzpaare zámm….wird´ses säng…“ Doch im Gegensatz zum vergangenen Jahr hatte man heuer gleich mehrere Bewerber, um das Amt des ersten und zweiten Burschen zu übernehmen. Auch der zweite Kirwabursch von 2006 stellte sich der Wahl. Gewählt, und das mit einem unglaublichen guten Wahlergebnis wurden dann Christian Luber als erster und Martin Rappl als zweiter Kirwabursch 2007. Die Presse stürzte sich auf die zwei Paare. Der Rest der jungen Leute schwang an diesem Abend noch das Tanzbein, da offiziell die ersten Tanzprobe abgehalten wurde.
Jahresausflug München
Was lockt einen Oberpfälzer in einen grauen Herbsttag mit Nieselregen (und das am 8. September!) hinaus? Der Kirwavereinsausflug 2007 nach München. Die angekündigte Führung hinter die Kulissen bzw. auf die Ränge der Allianz-Arena und weitere Münchner Attraktionen hatten schon früh für eine volle Teilnehmerliste gesorgt. So konnte Hans Jobst pünktlich um 8 Uhr die 65 glücklichen Gewinner der Warteliste begrüßen. Etliche hatten da schon ein zünftiges Weißwurstfrühstück im Bauch, das die Wirtsleute Demichiel der Brauereiwirtschaft Fronberg ab 7 Uhr bereit gehalten hatten. Nach störungsfreier Fahrt (Naabecker Bier verhinderte die Gefahr des Austrocknens) tauchte um zehn Uhr die imposante silberglänzende Silhouette der Arena auf. Die Führung begann mit einem Film, der im Zeitraffer (So schnell kann nicht mal Maurer Karl arbeiten) einen Eindruck der aufwändigen 2 ½ jährigen Bautätigkeiten vermittelte. Dann wurden wir in 3 Gruppen getrennt und auf die obersten Zuschauerränge geführt. Höhe und Steigung der Sitzreihen machten genauso schwindelig wie die Zahlen, die wir dann erfuhren: Größe der beiden Anzeigetafeln je 100 qm, Gewicht je 13,2 t, 66.000 Sitzplätze, 11.000 Parkplätze, ursprünglich veranschlagte 285 (entgültig dann 324) Millionen Euro Baukosten, davon allein 60 für´s Parkhaus, 2.200 Business Seats, Preis für einen: 10.000 Euro für eine Saison – aber es müssen mindestens 2 für mindestens 3 Spielzeiten gebucht werden. Wouw!! Da haben die Schweizer Architekten Herzog & de Meuron eine Glanzleistung vollbracht, was auch die Schreiprobe („Tooooor“) bestätigte. Bei der Akustik kommt Stimmung auf! Tief beeindruckt folgten wir dann unseren Führern durch die ausgeklügelte Infrastruktur (von der Würschtlbude, übern Champagnerausschank bis zum Presseraum), an den komfortablen Mannschaftsräumen mit Physiotherapieliegen, Abkühlbecken und Aufwärmraum vorbei, bis wir wieder draußen beim letzten Kiosk ankamen. Nach 800 m Fußweg zu den Parkplätzen, auf dem normalerweise die Fans ihr Mütchen kühlen sollen, brachte uns Busfahrer Bernhard Dürr in die Stadt zur Augustiner Bräu Bierstube, wo wir unerwartet günstig und sehr gut zu Mittag aßen und ganz nebenbei dem Einschirren der Brauereigäule durchs Fenster zuschauen konnten.
Danach teilten sich die Wege. Etliche machten sich zum (Einkaufs-) Bummel in die Stadt auf, ausgerüstet mit Beschreibung möglicher Sehenswürdigkeiten, Stadtplan – und Hans Jobsts Handy-Nummer. Die meisten jedoch nutzten die Gelegenheit, die Wies´n erklärt zu bekommen, bevor der wogende Trubel des Oktoberfestes die vielen liebevollen Einzelheiten verdeckt. Hans hatte kurzfristig noch eine charmante Führerin ausfindig gemacht, die Bayerns Königsgeschichte, die Entstehung des Festes und das Ansiedeln der Zeltbetriebe und übrigen Attraktionen auch noch mit eigenen Erlebnissen und kleinen freundlichen Seitenhieben gegen Münchner und Nichtmünchner würzen konnte. Gemeinsam mit dem Reiz der Aufbauatmosphäre (und dem freundlicherweise trockenen Himmel) trug dies zu einer gelungenen fröhlichen Veranstaltung bei, die schließlich im Pschorr-Keller auf der Theresienhöhe endete. Nach telefonischer Wegbeschreibung und so manchem Scherz über die Orientierungsfähigkeiten von Frauen trafen wieder Erwarten auch die Stadtbummler pünktlich um 18 Uhr dort ein, so dass der Bus uns zum „schweinischen“ Ausklang nach Niedergebraching bei Pentling bringen konnte. Spätestens beim dortigen „Schweinswirt“ erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt, da der Saal geradezu zu einer Tanzprobe herausforderte. Unser Günter Schmid heizte mit der Quetschn ein und Dank der vereinseigenen Liederbücher konnten alle lauthals mitsingen. Das originell angerichtete Essen hielt, was die ungewöhnliche Speisekarte versprochen hatte, und die zwei, die das Freibieressen entdeckt hatten, genossen die spezielle Aufmerksamkeit der flotten Bedienung. Da hätt´s eigentlich schon gar kein Essen mehr gebraucht…Schließlich gewann das Wirtsteam beim Kassieren auch noch den Kampf gegen die Technik, so dass wir unseren gelungenen Ausflug gegen Mitternacht vor der Brauereiwirtschaft beendeten. Hmmm, oder war er doch noch nicht zu Ende? Drinnen brannte noch Licht…