Kirwazeitung - Archiv 2009 - Novemberausgabe

 

Kirwa 2009

…und wieder ein Rekord….
Vom Freibad zur Skipiste in 6 Tagen. Drei Tage danach war in weiten Teilen unseres Landkreises Schwandorf eine geschlossene Schneedecke. Lustig ausgesehen hat es, denn gerade heuer waren die Bäume bis spät in den Oktober hinein dicht belaubt und grün. Der Schnee machte da dann ein äußerst ungewohntes Bild. Das Reiserschneiden am 11. Oktober im Steinberger Forst klappte so hervorragend, dass ich gar nicht weiss, was ich darüber schreiben soll. Nach unserem traditionellen Schweinebraten mit Knödl und Blaukraut hatten alle Anwesenden einen zünftigen Wirtshausnachmittag mit einer guten selber g´machten Muse.
Das Kranzbinden war ebenfalls in professioneller Hand. Nach über 30 Jahren Kirwaverein Fronberg gehen viele Dinger einer Kirwaorganisation locker von Hand zu Hand. Günter Schmid und seine musikalischen Begleiter, die sich immer wieder dazu gesellen, machten die drei Tage zu einer gelungenen Sach´.
Beim Lieslschmücken am Freitag verzierten unsere ersten beiden Kirwamoidln Verena Kumeth und Anja Portner den Festkrug und richteten die Kirwahüte unserer Burschen her. Die Fasanenfeder an den Hüten der ersten beiden Burschen sind etwas Besonderes auf der Fronberger Kirwa.
Übrigens: Seit vielen vielen Jahren waren die Kirwahüte eine Spende des Bekleidungshauses Eichinger aus Schwandorf. Auch heuer, nach der entgültigen Schließung des traditionsreichen Geschäfts spendierte die Familie Eichinger die feschen Hüte für unsere beiden Kirwaburschen. – Dafür ein HERZLICHES VERGELTS GOTT!!!

Am Freitag war dann noch die allerletzte Besprechung vor der Kirwa. Gesprächstoff bot natürlich der Nachmittag, als der alte Baum beim Umlegen drei Dachziegel des Nachbarhauses mit in die Tiefe riss. Sehr viele Männer ließen es sich nicht nehmen, auch beim größten Sauwetter, mit nach Steinberg zu fahren um eine neue Fichte zu holen. Alles klappte auch hier wunderbar. Der Frühschoppen war heuer wieder im Gasthaus Müllner. Das Wetter wurde nicht besser, so blieben die meisten Fahnen im Auto. Nur die abgehärtesten Kinder nahmen an unserem Umzug teil. Die lustige Gesellschaft maschierte heuer über Sportplatz in Richtung Lohstrasse zur Hauptstrasse, dann den gewohnten Weg entlang. Nach so mancher Bier-, Schnaps-, Keijchl-, Schmalzbrot- und Süßigkeitenpause führte der Weg über´s Schloss zum Dorfplatz. Das Wetter beim Baumaufstellen war grauenvoll. Kälte und Regen den ganzen Nachmittag. Das Wetter war so schlecht, dass unser Vombaamobaschreijara Hubert Rathey mit einer Tasse Tee die steile Leiter hinaufstieg. (er tauschte sie dann aber doch gegen unsere Liesl aus). Dann ließ er so manchen Verdienten an und um die Fronberger Kirwa hochleben. Bei der Aufforderung an die Muse, etwas Tagesaktuelles zu spielen, begannen sie das Umedanz´n mit „Leise rieselt der Schnee…“
Heiß her ging es anschließend beim voll ausverkauften Kirwatanz. Dieser war lustig und stimmungsvoll. Unsere Fronberger Kirwamusikanten spielten bis um halb vier.

Der Sonntag begann mit einem sehr schönen Festgottesdienst in der St. Andreas Kirche in Fronberg. Pfarrer Heinrich Rosner, der Kirchenchor und die Fronberger Kirwamusikanten gestalteten diesen sehr feierlich. Der Mittag aun einem Kirwasonntag in Fronberg wir wohl in vielen Häusern, auch kulinarisch ein Besonderer sein. Es wäre interessant zu wissen, wie viele Gänse zu diesem Tag ihr Leben lassen musste. Wie die Gans zur anderen Gans die philosophische Frage stellte: „Gibt es ein Leben nach der Kirwa?“ – Ha, ha, ha… sollte ein Witz werden. Da die ersten beiden Kirwamoidln nicht in Fronberg wohnen, wurden die Tanzpaare vom Fronberger Schloss abgeholt. Der Zuständige fürs Wetter war einsichtig, denn um 15 Uhr wrude bei etwas besseren Wetter abermals um den Baum getanzt und es schien sogar für mehrere Minuten die Sonne.
Umso gemütlicher war es dann in der Tenne. Beim Bier und zünftiger Muse war die Stimmung phänomenal. Am Abend war abermals Tanz im Saal der Brauereiwirtschaft.

Der Montag gehört seit Urzeiten den Männern. Der Frühschoppen in der Brauereiwirtschaft war wieder bis zum letzten Stuhl besetzt. Die Muse heizte Allen kräftig ein, ein Marsch jagte den Anderen. Andächtig war es um 12 Uhr, als das Bayernlied angestimmt wurde. Um 13 Uhr erreichte dieser Tag seinen Höhepunkt, wenn die Männer mit ihren „Moidln“ um den Baum tanzen. Diese Zeremonie ist seit ewigen Zeiten die Selbe. Zum Schluss müssen sie dann doch hinein, über die Leiter ins Wirtshaus. Keiner trocken, doch zur vollsten Zufriedenheit der vielen Schaulustigen. Die nächste Station war das Gasthaus Müllner, die Musikanten spielten wieder auf. Der Ausklang des Kirwamontags war im ASV-Sportheim. Die Muse spielte bis um 19 Uhr. Anschließend wurde bis spät in die Nacht bei Musik von DJ Erich (Gruber) fleißig gerockt und getanzt. Am Dienstag wurde der Dorfplatz wieder so hergerichtet wie er vorher war, zahlreiche fleißige Hände beteiligten sich daran. Der Geldbeutel wurde dann am Abend wieder gründlich gewaschen. Das Gastzimmer der Brauereiwirtschaft war voll. Alle waren der Meinung, dass man abermals eine saubere Kirwa erlebt hat und dass vor allem die Fronberger Kirwamusikanten großartig durch die drei Tage wirbelten.

Nachkirwa 2009

Halb 8, und kein Platz mehr. In den Zeitungen stand, dass der Saal der Brauereiwirtschaft ausverkauft war, stimmt so nicht. Es war zwar voll, doch zu einer Nachkirwa in Fronberg wurde noch niemals Eintritt verlangt. Und nicht nur dass´nix kost, sondern der Kirwaverein spendierte in der Nacht noch jedem Gast eine echte oberpfälzer Brotsupp´n, - wie jedes Jahr halt. Die Stimmung muss sich der eigentlichen Kirchweih in keinster Weise hinten anstellen. Die gut gelaunten Gäste, die Kirwamusikanten, die Wirtsleut´Frank und Cathleen Heine mit ihren feschen Bedienungen trugen alle zu einem wunderschönen Abend bei. Geehrt wurden die ersten beiden Kirwaburschen Christian Luber und Florian Pirzer mit ihren Moidln Verena Kumeth und Anja Portner für die fleißigen Arbeit vor, an und nach der Kirwa…
Der Vorstand Hubertus v. Breidbach überreichte ihnen die Erinnerungskrüge. Drei langjährige Mitglieder, die auf 25 schöne Vereinsjahre zurückblicken können, waren leider nicht anwesend. Die Grüsse von hier aus gehen an Josef Ebensberger, Stefan Raab und Peter Hottner. Das Mikrofon übernahm dann der Kassier Johann Jobst. Zu meiner ehrlichen Überraschung war sein ausschweifendes Thema die 100ste Ausgabe der Vereinszeitung „UNSER KIRWAVEREIN“. Jobst lobte unsere Zeitung in allen Tönen. Er gründete bis zurück in die Anfänge 1992 und bedankte sich bei Allen, die sich in den über 17 Jahren daran beteiligt haben. Er bat Hermann Götz und mich nach vorne und übereichte uns ein Buch über Kirchweihen in der Oberpfalz. Wir waren sehr gerührt, mussten fast mit Tränen kämpfen. Wir bedanken uns bei der Vorstandschaft für diese Worte und freuen uns sehr, dass unsere Zeitung inzwischen weltweit Anklang findet. Es war eine pfundige Nachkirwa.