Kirwazeitung - Archiv 2010 - Novemberausgabe

 

Kirwa 2010

Es war wieder eine tolle Kirwa, die Schönste, aber das sagen wir alle Jahre. Wettermäßig waren wir heuer nicht gut bedient. Es war kalt und regnerisch. Aber der Kirwa selbst tat das keinen Abbruch.
Nun der Reihe nach. Die Vorbereitungen begannen heuer schon im September. Es wurde nämlich das Kirwabaumloch betoniert. Unter der bewährten Leitung von Josef Karl gelang diese Baumassnahme bestens. Vielen Dank an ihn und allen Helfern.
Am Sonntag vor der Kirwa großes Reiserschneiden. Nach dem Weißwurstessen am frühen Morgen ging es in den Wald, alle konnten gar nicht mitfahren, so schnell ging es. Nach zwei Stunden waren alle wieder da mit einen großen Traktoranhänger voll Fichtenreisig. Wie alle Jahre gemeinsames Mittagessen. Die Musik die dabei spielte, kam von unseren Hobbymusikanten. Diese sollte man auch mal erwähnen, machen sie das doch völlig unentgeltlich. Die Musikanten die abwechselnd spielten waren: Hans Tauscher, Achim Kröplin, Rainer Schwarz, Josef Tauscher, Xaver Obendorfer, Tauscher Ferdinand, Christian Rathey, Bernhard Müller, Christian Luber und Georg Baringer. Alle spielten völlig kostenlos und zum größten Vergnügen von Allen. Ihnen ein herzliches Dankeschön.
Montag, Dienstag und Mittwoch wurden die Kränze und Girlanden gebunden, viele fleißige Jugendliche waren dabei. Günter Schmid spielte mit seinem Schifferklavier nun schon zum zweiunddreißigsten mal. Zum Abschluss eines jeden Abend wurde gemeinsam gesungen, was auch ein sehr schöner Brauch ist.
Freitag letzte Zusammenkunft vor der Kirwa, mit Lieslschmücken mit den ersten Juchzern und Hochleben lassen. Auch die Federn mussten noch an die Hüte genäht werden. An dieser Stelle ein großes Bitteschön an alle Jäger und Leute die Jäger kennen, wir brauchen dringend schöne lange Fasanenfedern für die kommenden Jahre.
Samstag in der Früh. Nun ist sie da die Kirwa. Gleich ging es in den Wald, schnell war der Baum gefällt und aufgeladen. Schon gings wieder zurück nach Fronberg zum Müllner. Dort warteten schon die Fronberger Kirwamusikanten und spielten kräftig auf. Ein schöner Frühschoppen. Vor dem Gasthaus waren schon viele Kinder versammelt die darauf warteten bis Christian Rathey die Fahnen und Fähnchen verteilte. Der Zug bewegte sich dann mit einigen Unterbrechungen durch Fronberg, wo man Leute hochleben ließ. Da gab es so manchen Schnaps. Hier muss man besonders die Familie Zweck hervorheben, die viel zum Gelingen der Kirwa beiträgt. Nach dem Besuch im Schloss ging es ans Baumaufstellen.
Das im September betonierte Loch bewies sich als sehr gut. Kein großer Erdhaufen mehr auf dem Dorfplatz und kein Gerattere des Bobcats. Als der Baum stand war auch schon aufgeräumt.
Am Abend nach dem Aufmarsch der Kirwapaare ließ Hubert Rathey die Honoratioren in bewährter Weise hochleben, wenn auch etwas verspätet. Er wird halt auch schon älter und bringt die Zeit schon etwas durcheinander. Aber seine Tätigkeit als Vomkirwabaumowaschreierer beherrschte er noch bestens, auch für die nächsten dreißig Jahre.

Der Saal war am Abend brechend voll und so manche Paare mussten abgewiesen werden. Es war schon bald so wie vor fünfzig Jahren, da sagte man, die Fronberger lassen nicht alle rein. Aber es war nicht so, es war einfach kein Platz mehr. Zu späterer Zeit durften dann alle rein, denn in der Bar ist immer Platz. Es ging bis zum frühen Morgen mit anschließendem Kaffeetrinken in diversen Häusern und Wohnungen. So mancher hatte beim Kirchgang um zehn Uhr dreißig noch sehr kleine Augen.
Der Kirwagottesdienst wurde von den Blechbläsern der Kirwamusikanten grandios begleitet. Es war ein Hochgenuss, eine volle Kirche, vom Turm hing der Zachäus, die Kirwapaare zogen feierlich ein. Es war eben eine angemessene Kirchweihfeier.
Um vierzehn Uhr wurden die Kirwamoidln von zu Hause abgeholt. Nach dem Einzug auf zum Dorfplatz wurde wieder um den Baum getanzt. Trotz des nicht sehr schönen Wetters waren doch sehr viele Zuschauer da. Große Stimmung in der Tenne bis zum Abend. Die letzten gingen als im Saal der Tanz schon wieder begann. Der Kirwatanz am Sonntag ist erfahrungsgemäß nicht so stark besetzt wie am Samstag. Aber dafür ist es gemütlicher. Die Kirwaburschen eröffneten in gekonnter Weise den Abend. Für viele Männer dauerte dieser Abend nicht bis zum Morgen,“ mussten“ sie doch schon spätesten um neun Uhr zum Männerfrühschoppen. Der war wieder grandios besetzt, wie schon lange nicht mehr. Manche Männer reisen von sehr weit an und das schon seit vielen Jahren. Ein einmaliger Frühschoppen, wo dreihundert Männer noch unter sich sind. So ziemlich einmalig in ganz Bayern.
Um dreizehn Uhr der traditionelle Tanz der Männer um den Baum mit ganz viel Gaudi. Besonders wenn alle über eine Leiter zurück ins Wirtshaus müssen.
Der Nachmittag gehörte den anderen Wirtshäusern, zuerst beim Müllner wo so mancher bereits hängen blieb und dann im ASV-Heim wo um neunzehn Uhr der Montag ausklang.
Wer am Dienstag noch fit war half am Nachmittag beim Aufräumen. Am Abend war dann noch Geldbeutel waschen. Aber das ist nur etwas für ganz Eiserne. Das war die Kirwa 2010.

Aber halt noch ist es nicht aus. Kommt doch „vierzer Doch danou“


Noukirwa 2010

Das schönste Fest der ganzen Kirwa, sagen viele. Aber heuer war es wirklich so. der Saal war gefüllt bis auf den letzten Platz und beste Stimmung. Nach dem Einzug der Kirwapaare und einen Ehrentanz ging es an die Ehrungen. Die ersten beiden Kirwaburschen und ihre Moidln bekamen viel Lob und Ehre, hatten sie doch ihre Sache sehr gut gemacht. Alle vier bekamen traditionell einen schönen handbemalten Bierkrug. Dann wurden alle, die seit fünfundzwanzig Jahren Mitglied im Kirwa Verein sind die silberne Ehrennadel überreicht. Es waren folgende Mitglieder: Andreas Hottner, Bernhard Hagner, Klaus Kaschel, Alois Winter, Hans Gradl, Dr. Hans Beer, Michael Kotzbauer, Stefan Jobst, Josef Schmid, Werner Schöls, Hannelore Schöls, Oswin Buchmann, Barbara Haselsteiner, Siegfried Haselsteiner und Dieter Kühnemann. Elke Forster bekam mit viel Beifall den silbernen Tanzschuh überreicht. Die silberne Ehrennadel bekam sie schon bei der Fünfundzwanzig-Jahr-Feier für langjährige Tätigkeit in der
Vorstandschaft, zweite Vorsitzende und Tanzlehrerin überreicht.
Nach den Ehrungen wurde fleißig getanzt und richtig gefeiert. Die Kirwamusikanten liefen zur Höchstform auf, sie spielten den Quengerer, den Sternenbanner, den Jäger aus Kurpfalz und so manche Kabinettstückchen. Die Kirwamoidln ließen die Beine sehen, dafür bekamen sie von den Musikanten Süßigkeiten- im Gegenzug bekam jeder Musikant einen Kuss. Ich weiß nicht wer glücklicher war. Wahrscheinlich aber alle. Es gab dann noch einen Höhepunkt, Herbert Hauser sang "Babicka". Der Applaus wollte nicht enden. Karel Gott wenn es gehört hätte währe vor Neid erblasst. Um halb elf war Zeit für die traditionelle Brotsuppe. Ich glaub die gibt es schon so lange es den Kirwa Verein gibt. Diese Suppe richtet alle wieder auf und es kann noch lange weiter gehen. Es ging auch noch lange weiter, bis um vier Uhr in der Früh. Aber dann war doch Schluss. Heißt es doch in einen alten Spruch.“ Es hat einmal eine Kirwa gegeben, die dauerte sieben Jahre aber dann war sie doch Schluss“. Aber tröstlich ist, nächstes Jahr gibt es wieder eine. H.G.