Kirwazeitung - Archiv 2013 - Novemberausgabe
Kirwa 2013
Der gravierende
Unterschied zu den Kirchweihen der vergangenen Jahre war, dass man heuer schon
sehr aufpassen musste, um nicht über ein Kamera- oder ein Tonkabel zu stürzen.
Der Bayerische Rundfunk sandte vier Mitarbeiter, um die außergewöhnlichste
und schönste aller Bayerischen Kirchweihen zu dokumentieren……So
mischten sich die Vier während der gesamten Kirwazeit unter die Leute -
vom Einladen bis zum Kirwamontag… Der Trend, dass sehr viele junge Leute
kommen, um die Tradition Fronberger Kirwa zu leben, hält weiterhin phänomenal
an. Die Burschenwahl lief reibungslos und die Tanzproben waren sehr gut besucht.
Es ging heuer sogar so weit, dass die Befürchtung bestand, nicht alle Tanzpaare
aufs Podium zu bringen.
Das Reiserschneiden war auch heuer wieder sehr zünftig. Die Arbeit war
schnell getan. Viele fleißige Burschen und Männer waren mit in den
Wald nach Steinberg gefahren. Auch die Musi, die sonst zum Frühschoppen
aufspielt, war mit im Forst. Der Nachmittag im Wirtshaus war lustig wie lange
nicht mehr. Es wurden sogar Weihnachtslieder gesungen.
Das Kranzbinden wurde, ich denke wegen dem Fernsehen, in Rekordzeit erledigt.
So hatte man Zeit, den heuer unglaublichen 15 Tanzpaaren den letzten Schliff
zum Umme´danzn zu verpassen. Es wurde ebenfalls wieder gesungen und gelacht.
Am Mittwoch nach dem Kartenvorverkauf gab es auch heuer wieder Pizza. Um die
kümmerte sich Hermann Götz, Markus Götz und Rosi Demichiel. Gebacken
hat sie unsere Bäckerei Scherl.
Am Freitag zum Lieslschmücken trafen sich noch einmal alle wichtigen Beteiligten,
natürlich auch die beiden Kirwaburschen Florian Baringer und Markus Rappl
mit ihren Moidln Sabrina Dotzler und Viktoria Kröplin, um die letzten Vorbereitungen
zu treffen.
Am Samstag im Holz, anscheinend war wiederum die Kamera schuld, reichte heuer
wieder einmal ein erster Versuch um den Baum, eine stattliche Fichte von 30
Meter, auf den Wagen zu verladen. Nach einer gemütlichen Halben Bier ging´s
nach Fronberg zum Müllner. Brigitte Steiner sperrte heuer an den drei Tagen
auf und bewirtschaftete die ehemals beliebte Gaststätte. Kurz nach 12:00
Uhr setzte sich der Festzug in Bewegung. Wenn das Wetter passt wie heuer, den
vielen Kindern mit ihren Fahnen, die Burschen und Moidln…. Dieses Treiben
durch unser Dorf ist immer wieder schön anzusehen. Nach vielen kleinen
Verschnaufpausen um das eine oder andere Schnäpschen zu trinken, unserer
Tante Berta (Berta Dirscherl) zum Geburtstag zu gratulieren, oder gar ein Tänzchen
zu wagen, kam die Menge im Fronberger Schloss an. Unter viel Beifall fuhr Daniel
Sandner und Tanja Braun mit seinem festlich geschmückten John-Deere-Traktor
in den Schlosshof ein und erinnerte mit einem großen Schild, dass der
Kirwaverein Fronberg 35 Jahre alt wurde….Die johlende Menge bewegte sich
in Richtung Dorfplatz
Der Baum wurde hochgehieft, die Fronberger Kirwamusikannten spielten noch etliche
Takte in der Wirtschaft. Am Abend, aufatmen für Manche, die glaubten das
Podium wäre zu klein – hat gepasst. Hubert Rathey ließ nach
altem Brauch all die Leute hochleben, die sich in irgendeiner Form um die Kirwa
verdient gemacht haben. Dann tanzten die auf der Titelseite abgelichteten jungen
Leute um unseren neuen Kirwabaum. Was in Fronberg selbstverständlich ist,
weil es ja immer schon so war, ist eigentlich etwas, auf das wir sehr stolz
sein können. Jedes Jahr wollen viele junge Menschen die traditionellen
Tänze erlernen und diese auch mit Stolz vorführen.
Anschließend war ein herrlicher Tanzabend im Saal der Brauereiwirtschaft.
Nach einer durchzechten Nacht trafen sich alle zum Festgottesdienst in der St.
Andreas Kirche in Fronberg. Die Zachäusfahne kündete schon von Weiten,
dass in Fronberg Kirchweih ist. Der neue Pfarrer Thomas Kuriakose Nanjilathu
gestaltete die Messe sehr schön… Danach blieben die Kirwamusikanten,
die schon zuvor den Gottesdienst musikalisch begleiteten, auf der Treppe stehen.
Sie spielten noch ein Ständchen. Dann gab Christian Ziegler noch eine verbale
Zugabe, die es in sich hatte. Er erklärte in seiner eben unvergleichlichen
Art, welch unglaubliche, ja schier bodenlose Entdeckung er in der Brauereiwirtschaft
am Tag zuvor gemacht hatte. Mit belehrendem Tone und erhobenen Zeigefinger fragte
er die Wirtin, ob sie denn nicht wisse, dass unser neuer Herr Pfarrer aus Indien
stamme? Sie sagte, sie wisse dies natürlich und konnte sich nicht recht
zusammenreimen worauf dieser hinauswolle…….“Ja um Himmels
Willen, warum hängt dann immer noch das Schild: TOILETTEN AM ENDE DES GANGES????
- Jubel und Beifall erntete Ziegler für diesen Witz. Und als sie dann noch
die Indische Nationalhymne zu Ehren des Neuen Herrn Pfarrers spielten waren
alle restlos gerührt und begeistert - Ganz großes Kino.
Am Nachmittag nach dem Ganserl trafen sich die Jungen und die Musikanten im
Schlosshof um von da zum Dorfplatz zu marschieren. Doch das Wetter spielte da
nicht so ganz mit. Dies muss man jedoch näher erklären: Dieter Lederer
fragte per TWITTER beim Sender ZDF an, wie denn das Wetter zur Kirwa in Fronberg
wird. Und prompt, einige haben das auch gesehen, erklärte der ZDF-Moderator,
dass das Wetter zum Kirchweihfest in Fronberg 18 Grad und bewölkt werden
sollte….Der Samstag war jedoch sehr sonnig, der Montag auch, der Sonntagvormittag
war auch schön. Doch pünktlich zum Einzug am Dorfplatz schüttete
es wie aus Kübeln. Die Leute verteilten sich in Wirtshaus und Tenne oder
düsten nach Hause. Sehr schade. Aber das war ja klar, wie sollten die 350
km entfernten Mainzer auch wissen, wie das Wetter auf der Fronberger Kirchweih
wird.
Am Abend war wieder ein schöner Tanzabend mit den Fronberger Kirwamusikanten.
Am Montag das gewohnte Bild. Ab 9 Uhr eine unüberschaubare Menge an Mannsbildern
die es sich nicht nehmen ließen, am Kirwamontag nach Fronberg zu kommen
um für vier Stunden Raum und Zeit zu vergessen. Die Muse spielte riesig
auf. Irgendwann versteigerte Christian Ziegler einen der neuen Kalender. Apropos
Kalender. Dieser verdient unbedingt noch Erwähnung in unserer Zeitung.
Nach dem Erfolg unseres Kirwamoidlkalenders vor ein paar Jahren, wurde die Idee
geboren einen Kirwamusikantenkalender zu produzieren. Gesagt getan. Keine Kosten
und Mühen wurden gescheut. Der beste Fotograf, der weit und breit zu finden
war, wurde so denke ich, mit Gewaltandrohung gezwungen diese verrückte
Truppe in Bild festzuhalten. Was man so hört hatte Clemens Mayer alle Hände
voll zu tun. Man musste nicht nur eine professionelle Fotografenausbildung haben,
sondern auch besonders trinkfest sein. Ebenfalls wären ein paar Semester
Psychologie von Vorteil gewesen. Aber Mayers Kalender kann sich wirklich sehen
lassen. Sein Werk verdient volle Anerkennung. Kein Wunder, dass zur Kirwa weit
über 200 Exemplare verkauft wurden. Der Erlös geht an die vhs-Jugendblaskapelle.
Um 13:00 tanzten die Männer nach uraltem Brauch wieder um den Baum. Anschließend
stiegen sie über die Leiter wieder ins Wirtshaus hinein. Hat man sonst
die Angst, dass jemand bei dieser Aktion von der Leiter fällt, war man
heuer froh, dass keiner ertrunken ist. Bei den Wassermassen, die der Wirt heuer
herunterschüttete, kam es im Wasserwerk Schwandorf zu kurzzeitigen Engpässen.
Anschließend ging´s in die Gaststätte Müllner. Im Garten
konnte man die Sonne und ein Rehragout geniesen.
Der Ausklang war wieder im ASV-Sportheim. Die Musi spielte bis um sieben. Dann
war Rock und Pop mit DJ Erich angesagt.
A scheijne Kirwa woars wieder
Am Dienstag war Aufräumen nach dem Motto Kamera weg, Helfer weg. Nur 6
Personen fanden den Weg zum Dorfplatz um wieder das gewohnte Bild herzustellen.
Am Abend wurde fleißig der Geldbeutel gewaschen und lustige Anekdoten
der
Kirwa 2013 erzählt. C.R.
Noukirwa 2013
Schon wieder eine
unvergessliche Noukirwa!!
Man sollte zwar Superlativen nicht überstrapazieren, aber wenn’s
halt wieder unvergesslich war, was will man machen. Als um Achte mit dem Einmarsch
der Kirwapaare und der Polonaise die Noukirwa begann, war der Saal so voll,
dass ca. 25 Gäste im Burschenzimmer Platz nehmen mussten. Nach einer kurzen
Tanzrunde, schritt unser Vorsitzender Hubertus von Breidbach zu den Ehrungen.
Er dankte allen, die an der Kirwa tatkräftig mitgearbeitet haben und rief
den Anwesenden in Erinnerung, dass nur, wenn alle zusammenhalten und mit anpacken,
solch eine wunderschöne und friedliche Kirwa auch in Zukunft in Fronberg
möglich ist. Den beiden ersten Kirwapaaren Sabrina Dotzler und Florian
Baringer, sowie Viktoria Kröplin und Markus Rappl sprach er seinen Dank
aus und lobte sie für ihr Engagement und die gute Arbeit die sie gemeinsam
mit allen Kirwapaaren und Liesltrochan geleistet haben und überreichte
die obligatorischen Erinnerungskrüge. Im Anschluss wurden folgende 26 Mitglieder
für 25 Jahre Mitgliedschaft geehrt. Edda Franz, Elisabeth Wissmann, Claudia
Buchmann, Gisela Kühnemann, Irene Hey, Andrea Wecker, Regina Schneeberger,
Martina Forster, Erika Eichinger, Karl Pongratz, Josef Zweck, Werner Grassl,
Thomas Raab, Ferdinand Tauscher, Thomas Tauscher, Christian Jobst, Markus Götz,
Josef Forster, Franz Ziegler, Helmut Mischke, Hans Herbeck, Werner Fleischmann,
Hugo Dobler, Gerhard Dobler, Hans Fischer, Christoph Klein. Die Fronberger Kirwamusikanten
sorgten von Anfang an für Kirwaatmosphäre und das Stimmungsbarometer
stieg stetig. Um halb zehn betrat die Tanzlmusi „DrahDeWadl“, angeführt
von Daniela (Mausi) Spieß und Franz Mass, den Saal. Sie wollten eigentlich
„nur“ zum Tanzen kommen, weil ihnen die Musi letztes Jahr so gut
gefallen hat. Aber ein echter Musikant hat natürlich immer sein Instrument
dabei. Der Abend war einfach Klasse. Eine wunderbare bairisch-böhmische
Blasmusik der Kirwamusikanten mit Quengerer, Amtsgerichtspolka, Susserl, Böhmischen
Traum, und vielem mehr. Es wurde alles geboten was das Kirwaherz höher
schlagen lässt. Bei den beiden Auftritten von Mausi und ihren drei Musikanten
bebte dann der ganze Saal. Zuerst schmuste sie mit dem Kapellmeister, anschließend
verdrehte sie den Männern den Kopf, warf sich dem Wifling Sepp an den Hals
und zu guter letzt fiel sie auch noch über den Oswin her. Auf jedem Fall
eine Riesengaudi und ein zünftiger und unvergesslicher Abend bei dem die
Musi bis fast vier Uhr morgens spielte. Dass es ebenfalls wieder die traditionelle
Brotsuppe gab versteht sich von selbst.
Ein Dankeschön aus München
Lieber Kirwa-Verein
Fronberg!
Vielen Dank für Eure unermüdliche Unterstützung bei unseren Dreharbeiten.
Es war wirklich ein überragendes Erlebnis mit Euch feiern zu dürfen
- Dankeschön!
Ich habe ganz viele Bilder und Stimmungen von Euch, Eurem Ort und Eurer Kirwa
im Kopf und im Herzen. Mein Sohn Rafael ist schrecklich stolz auf seinen „Herzpokal“
er hat ihn sich gleich nebens Bett gestellt.
Nach dem wir Euch so viele Tage bei der Vorbereitung und bei den Feiern begleiten
durften steht für mich fest: die Fronberger Kirwa ist wirklich etwas ganz
Besonderes und Außergewöhnliches. - Ich hoffe das lässt so auch
in unserem Film rüberbringen. Da steht mir allerdings jetzt noch viel Arbeit
bevor, wir haben über 20 Stunden Filmmaterial. Herzlichen Dank noch mal
an all die vielen von Euch die uns geholfen haben!
Schöne Grüße aus München
Sandra Schlittenhardt